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Verifikation von Chargendaten

Verifikation von Chargendaten

Im Sommer 2021 tauchten vermehrt gefälschte Impfausweise auf, die das Paul-Ehrlich-Institut mit neuen Softwarelösungen entlarven konnte.

Bekämpfung von Fälschungen von Impfzertifikaten – Prüfung der Chargenbezeichnungen

Gegen Mitte 2021 wurden vermehrt Impfausweisfälschungen in Deutschland entdeckt. Vorsorglich wurde daraufhin die bisher öffentlich zugängliche Arzneimitteldatenbank des Bundes (Arzneimittel-Informationssystem, AMIce) für die Öffentlichkeit gesperrt. Neben den Angaben zu Chargendaten waren weitere Fälschungsmerkmale falsche Arzt- und Impfzentrumsstempel, gefälschte Unterschriften sowie nicht plausible Angaben zum Datum der Impfung. Bis zu 200 Anfragen aus Apotheken und Polizeidienststellen zu potenziell gefälschten Impfdokumenten erreichten das Paul-Ehrlich-Institut Ende 2021 täglich.

Um Fälschungen von Impfausweisen aufzudecken, arbeitete das Paul-Ehrlich-Institut auf Bitte der Ermittlungsbehörden eng und erfolgreich mit der Bundespolizei, den Länderpolizeibehörden und dem Bundeskriminalamt zusammen. Mit Hilfe einer Software der Bundespolizei und bereitgestellter Chargendaten aus dem Paul-Ehrlich-Institut konnten Ermittlungsbeamte direkt auf die Chargendaten zugreifen und diese mit den Angaben in potenziell gefälschten Impfpässen abgleichen.

In Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) entwickelte das Paul-Ehrlich-Institut 2021 eine weitere Softwarelösung für Offizin-Apotheken, um Impfausweisfälschungen noch im Verkaufsraum verlässlich zu erkennen und nachzuweisen. Diese Software enthält eine Chargeninformations-Suchfunktion. Die notwendigen Chargendaten wurden und werden wöchentlich vom Paul-Ehrlich-Institut aktualisiert.

Auch für Arztpraxen wurden vergleichbare Softwarelösungen von den Impfstoffherstellern in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut geschaffen und über den geschützten Teil des Portals DocCheck bereitgestellt. So konnten auch Ärztinnen und Ärzte sowie Impfzentren Impfausweise auf ihre Echtheit prüfen.

Impfausweise geben Aufschluss über den aktuellen Impfstatus und helfen Impflücken in der Bevölkerung zu schließen. Fälschungen von Impfausweisen beeinträchtigen die öffentliche Gesundheit und führen möglicherweise zu medizinischen Fehlentscheidungen, wenn eine Person infiziert ist und nur vermeintlich einen Impfschutz erhielt. Das Fälschen von Impfausweisen und ihre Verwendung ist als Urkundenfälschung gemäß den §§ 267 ff Strafgesetzbuch (StGB) oder nach den Strafvorschriften des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) strafbar.