Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern
Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern
Das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt afrikanische Länder dabei, ihr Gesundheitssystem zu stärken.
Regulatorische Schulung und Beratung im Bereich Arzneimittelsicherheit, klinische Prüfung und Impfstoffprüfung
Im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ins Leben gerufenen Global Health Protection Programme (GHPP) unterstützte das Paul-Ehrlich-Institut mit dem Projekt RegTrain-VaccTrain bis Ende 2022 afrikanische Partnerländer beim Aufbau notwendiger wissenschaftlicher und regulatorischer Kapazitäten in den Bereichen klinische Prüfungen und Arzneimittelsicherheit. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) und mit verschiedenen afrikanischen und internationalen Organisationen, um für alle afrikanischen Staaten harmonisierte regulatorische Prozesse und Verfahren zu etablieren und damit die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen afrikanischen Behörden zu fördern. Ziel war es, durch regulatorische Schulung und Beratung im Bereich Arzneimittelsicherheit und klinische Prüfung von Impfstoffen und biomedizinischen Therapeutika nachhaltige Strukturen zur Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln (insbesondere Impfstoffen) aufzubauen sowie Strukturen und Kapazitäten zu schaffen, um ausreichend auf zukünftige Gesundheitskrisen vorbereitet zu sein.
Das Engagement des Paul-Ehrlich-Instituts wird mit dem Projekt VaccTrain 2.0 in den Bereichen Arzneimittelsicherheit und klinische Prüfungen ab 2023 fortgesetzt. Außerdem wurde das Projekt VaccRelease, welches spezifisch die Etablierung der staatlichen Chargenprüfung unterstützt, initiiert.
Dr. Heidi Meyer (Leiterin Kompetenzzentrum internationale Beziehungen, WHO)
Unterstützung bei der Etablierung der staatlichen Chargenprüfung von Impfstoffen in ruandischer Arzneimittelbehörde
Mit dem von der Europäischen Kommission geförderten Twinning-Projekt "Strengthening Rwanda Food and Drug Authority’s regulatory functions related to medicinal products including vaccines" unterstützen europäische Arzneimittelbehörden die Arzneimittel-regulatorischen Funktionen in Ruanda. Das Paul-Ehrlich-Institut unterstützt federführend und zusammen mit der belgischen und französischen Behörde die Partnerbehörde, Rwanda Food and Drug Authority, im Rahmen des Twinning-Projekts in der Etablierung der staatlichen Chargenprüfung von Impfstoffen.
Die Republik Ruanda beabsichtigt eine Vorreiterrolle insbesondere in der Regulation von Impfstoffen auf dem afrikanischen Kontinent zu übernehmen. Im Juli 2022 fiel die Entscheidung für die ruandische Hauptstadt Kigali als Sitz der künftigen African Medicines Agency (AMA). Ein deutscher Impfstoffhersteller plant derzeit die Produktion von mRNA-basiertem Impfstoff in einer Herstellungsstätte in Kigali.